Virtuell nachgeholt: Das 14. International Coral Reef Symposium 2021

Eigentlich hätte die ICRS 2020 Konferenz schon im letzten Jahr stattfinden sollen, aber die Pandemie hat natürlich auch vor dem internationalen Korallenriff-Symposium nicht haltgemacht. Entsprechend fand 2020 die Konferenz nicht statt, dafür wurde sie jetzt aber nachgeholt. Da allerdings auch weiterhin Sicherheit das oberste Gebot der Stunde heißt, wurde die Konferenz in diesem Jahr rein virtuell abgehalten. Über vier Tage im Juli bestand das Symposium aus verschiedenen Beiträgen.

Es gab zuvor aufgezeichnete Inhalte, ebenso aber auch Diskussionen in Echtzeit, die dank der modernen Technik abgehalten werden konnten. Die gesamte Konferenz ist die wichtigste zum Thema der Korallenriff-Wissenschaft, in der es um die Erforschung und den Erhalt der Riffs geht. Teilnehmer und Mitglieder der International Coral Reef Society sind sowohl Wissenschaftler als auch Meeresexperten und auch Naturschützer. Mehr zu den Inhalten des diesjährigen Symposiums gibt es in diesem Artikel zu lesen.

Das 14. Internationale Korallenriff-Symposium 2021

Zwar hat die Pandemie in gewisser Weise auch positive Effekte für den Schutz des Klimas gehabt, aber das wird nicht so bleiben und der Schutz der Korallen ist weiterhin ein wichtiges Anliegen, das eng mit dem Klimawandel zusammenhängt. Korallenriffe werden oft auch als „Regenwälder der Meere“ bezeichnet, was ihre Wichtigkeit unterstreicht. Sie sind vielfältige Lebensräume, die wichtig für das ökologische Gleichgewicht sind. Durch die Übersäuerung und Erwärmung der Meere sterben allerdings immer mehr Korallen ab, was großflächige Folgen hat. Auf dem internationalen Korallenriff-Symposium tauscht man sich zu neuen Forschungsergebnissen und Lösungsmöglichkeiten aus.

Nachdem im letzten Jahr das Symposium ICS 2020 nicht stattfinden konnte, wurde es auf dieses Jahr verschoben. Es fand jetzt vom 19. bis zum 23. Juli 2021 statt, allerdings nur rein virtuell. Damit wollte man auch weiterhin gewährleisten, dass man eine sichere Konferenz abhalten konnte. Durch die modernen Möglichkeiten am Computer konnten dennoch zahlreiche Beiträge ausgestrahlt werden, die im Vorfeld aufgenommen wurde. Ebenso gab es auch Live-Diskussionen, an denen mehrere Leute teilnehmen und alle zuschauen konnten.

Veranstaltet wurde das Symposium von der ICRS – der International Coral Reef Society. Offiziell sollte die Konferenz in Bremen stattfinden, was jetzt allerdings eben nicht mehr der Fall gewesen ist, da alles virtuell stattfand. Damit war es auch das erste virtuelle Event dieser Art in über fünfzig Jahren Geschichte der Internationalen Korallenriff-Symposien. Das hat auch die Anmeldung vereinfacht, denn dafür musste man sich im Vorfeld nicht registrieren, denn eine Bestätigung der Registrierung wurde direkt an die Teilnehmer geschickt, die nur noch von diesen bestätigt werden musste. Finanziert wurde die Konferenz dennoch durch Beiträge. 190 Euro betrug der Preis für die reguläre Teilnahme. Studenten mussten nur 90 Euro zahlen.

Das International Coral Reef Symposium 2020

Das International Coral Reef Symposium 2020Eigentlich sollte das 14. Symposium schon im letzten Jahr stattfinden. Doch das ICRS 2010 musste aufgrund der Corona Pandemie verschoben werden. Beinahe die ganze Welt kam zum Stillstand und so konnte man natürlich nicht die Konferenz durchführen, wie man es eigentlich geplant hatte. Relativ schnell hat man sich dann darauf verständigt, die Konferenz um ein Jahr zu verschieben. In dieser Zeit konnte man sich gut auf die Bedingungen einstellen, um das virtuelle Symposium auf die Beine zu stellen. Die Arbeit muss natürlich auch weitergehen, denn nicht nur Konferenzen sind durch die Pandemie bedroht, sondern auch weiterhin die Korallenriffe, die weltweit abnehmen, was sehr schwere Folgen nach sich ziehen kann und auch wird. Viele Teilnehmer behielten ihre Registrierung einfach bei, um in diesem Jahr dabei sein zu können, wenn auch nur virtuell.

Das Programm der 14. Korallenriff Konferenz

Die Konferenz wurde insgesamt in fünfzehn Themen aufgeteilt, zu denen es jeweils detaillierte Sessions und Beiträge oder Diskussionen gab. Diese Themen waren auf der in Englisch geführten Konferenz „Reef environments and climate of the past“, „Species and their populations“, „Ecosystem functions and services“, „Microbial ecology, holobionts and model organisms“, „Cold-water and temperate reefs“, „Unexplored and unexpected reefs“, „Scalable observations and technologies“, „Human relations to reefs“, „Global and local impacts“, „Organismal physiology, adaption and acclimation“, „Resilience, phase shifts and novel ecosystems“, „Conservation and management“, „Interventions and restoration“, „Outreach and education“ sowie „New theories and future projections“.

Zum ersten Thema der Riffumgebungen und Klima der Vergangenheit gab es mehrere Sessions. Das waren unter anderem die „Open Session: Reef environments and climate of the past“, „Look forward to the past: What role does historical data play in the future of coral reefs?“, „Using coral reefs as paleo sea level recorders: how can we improve paleo-archives using modern ecological data?“ oder auch „When worlds collide: What can be accomplished when ecology and paleoecology are integrated?“. Zum zweiten ICRS 2021 Themenblock der Arten und ihrer Populationen gab es unter anderem die Sessions „How can we use phylogenetic tools to better understand biodiversity, evolutionary patterns, and processes?“ oder auch „What are the Patterns, Causes and Consequences of Intraspecific Variation in Marine Larval Dispersal and Population Connectivity?“.

Weitere Punkte auf der ICRS Tagesordnung

Weitere Punkte auf der TagesordnungAuch zu Kaltwasserriffen und Riffen der gemäßtigen Zonen gab es einiges zu besprechen. Einmal gab es die Eröffnungssession, danach folgten „What is the different impact of climate change in temperate reefs relative to tropical regions?“ und „What Does the Future Hold for Cold-Water Corals in an Era of Global Environmental Change?“. Die Sessions „How do ecological processes affect the adaptation and evolution of coral reef organisms in the Anthropocene?“, „“The tropicalization of marine ecosystems, and do microbes play a role in mediating species destributions?“, „What role does phenotypic plasticity play in acclimatization on adaption to environmental change?“ und „Behavioural responses to environmental change: what are the underlying mechanisms, ecological signifcance, and future consequences?“ gehörten zum Block der Physiologie der Organismen, Anpassung und Akklimatisierung.

Die Internationale Gesellschaft für Korallenriffe

Die ICRS – die International Coral Reef Society – wurde 1980 gegründet mit dem Ziel das Wissen und das Verständnis über Korallenriffe zu fördern. Dafür bringt man regelmäßig die Zeitschrift „Coral Reefs“ heraus, ebenso den Newsletter „Reef Encounter“. Regelmäßig finden Konferenzen und Symposien statt. Zuletzt in Bremen bzw. eben virtuell. Schon vor der Gründung der eigentlichen Gesellschaft gab es internationale Treffen, aus denen dann später die Society hervorging. So 1969 in Indien oder auch 1977 in Miami. 1992 fand das Treffen in Guam statt, 2000 in Indonesien und 2008 in Florida. Das nächste Symposium wird im Juli 2022 in Bremen stattfinden.

Fazit zum International Coral Reef Symposium (ICRS 2021)

Die Arbeiten zu Korallenriffen, also die Erforschung und auch die Verbreitung von Wissen, ist enorm wichtig, da die Riffe die größten ökologischen Lebensräume in den Meeren darstellen. Sogar Filme wie „Deep Blue„, „Deep Blue Sea“ oder „Die blaue Lagune“ nicht mehr möglich zu drehen. Ihr Erhalt ist in mehrfacher Hinsicht wichtig, wird aber durch die zunehmende Erwärmung und Übersäuerung der Meere erschwert. Immer mehr Korallenriffe gehen zurück oder sterben ab. Damit beschäftigt sich die Internationale Gesellschaft für Korallenriffe, die zuletzt ein virtuelles Symposium abgehalten hat, das eigentlich schon im letzten Jahr stattfinden sollte. Auch virtuell konnten viele Beiträge und Sessions geteilt werden, ebenso gab es auch angeregte Diskussionen und Wissensaustausch. Im nächsten Jahr soll dann das nächste Symposium tatsächlich in Bremen veranstaltet werden.

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